Nicht alles ist tastbar!

Standard der Ultraschalldiagnostik ist heute der vaginale Ultraschall, bei dem eine dünne Spezialsonde in die Scheide eingeführt wird. Nicht möglich ist dies nur dann, wenn eine Patientin noch Jungfrau ist oder im Alter, durch Hormonmangel oder nach einer Operation, eine sehr enge (atrophische) Scheide hat.

Mit diesem Ultraschall können Gebärmutter und Eierstöcke sehr genau dargestellt und eventuelle Veränderungen wie Gebärmutterschleimhautverdickungen oder -polypen sowie Eierstockszysten früh erkannt werden. Auch Warnzeichen für eine Krebserkrankung der Eierstöcke, z. B. freie Flüssigkeit in der Bauchhöhle, können im Einzelfall sichtbar sein, ebenso wie manche Fälle von Blasentumoren.

Angesichts des hohen Auflösungsvermögens ist auch wichtig zu wissen, daß nicht jeder auffällig erscheinende Befund behandlungsbedürftig ist, z.B. können viele Eierstockszysten sich von selbst zurückbilden, ggf. auch medikamentös behandelt werden. Dies wird individuell mit Ihnen besprochen, wenn bei Ihnen ein solcher Befund vorliegen sollte.

Unerläßlich ist der vaginale Ultraschall auch in der Frühschwangerschaft, zur Diagnose einer Fehlgeburt oder einer Eileiterschwangerschaft. Im letzteren Fall sind allerdings oft nur indirekte Hinweise zu sehen, daß eine Eileiterschwangerschaft direkt sichtbar ist, kommt eher selten vor.